Die derzeit noch laufenden sowie die bereits abgeschlossenen staatsanwaltlichen Untersuchungen im Abgasskandal richten sich nicht nur gegen die Hersteller der Autos, sondern auch gegen die bedeutenden Zulieferer. Aktuell wurde bekannt, dass gegen den Friedrichshafener Getriebekonstrukteur ZF ein Bußgeld in Höhe von 42,5 Millionen Euro ausgesprochen wurde. Das Unternehmen will zahlen, das Verfahren kann dadurch eingestellt werden.
Bosch hatte bereits früher ein Bußgeld in Höhe von 90 Millionen Euro akzeptiert. Derzeit läuft noch ein Verfahren gegen Continental. Der eigentlich als Reifen-Produzent bekannte Großkonzern liefert selbst oder über die Tochter Temic unter anderem für einen Großteil der seit 2003 gebauten Audi TFSI-Benziner-Modelle die Motorkontrolleinheiten.
Volkswagen hatte schon früh die Entwicklung und die Produktion der Motorsteuergeräte in die Hände des damals eigenständigen Unternehmens VDI gelegt. So wurden auch die Motorsteuergeräte für den Motortyp EA189 hier entwickelt. 2007 ging das Unternehmen an Continental. Die Aktiengesellschaft ist heute als VDI-Rechtsnachfolger tief in den Abgasskandal verstrickt.
VW selbst hat zum Abschluss der bisherigen staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen ein Bußgeld von 1 Milliarde Euro bezahlt, hinzu kommen noch die 25 Milliarden, die in den USA fällig wurden. Porsche kam in Deutschland mit 530 Millionen Euro vergleichsweise gut weg, Audi zahlte 800 Millionen Euro. Mercedes akzeptierte ein Bußgeld in Höhe von 870 Millionen Euro. Ganz unten in der Bußgeld-Tabelle: BMW mit 8,7 Millionen Euro. Gegen Opel wird noch ermittelt. Grundsätzlich werden die Bußgelder nach einem Schlüssel vergeben, wobei pro in Verkehr gebrachtes Auto zwischen 2000 und 5000 Euro berechnet werden. Der weitaus größte Teil eines Bußgeldes dient der Abschöpfung von Gewinnen, die durch das Inverkehrbringen manipulierter Autos eingefahren wurden.
Die Ermittlungen gegen Continental dauern an, erst Anfang Juli hatte es weitere Untersuchungen an mehreren Standorten gegeben.